Meißen: Porzellanmanufaktur Meissen

Kategorie: Spotlight on ...

Stand: August 2010

Im Jubiläumsjahr besuchte ich erstmalig die Porzellanmanufaktur Meissen. Schon seit vielen Jahren bewunderte ich die Vielfalt der unglaublichen Kunstwerke, die als Teller, Tassen, Vasen und viele andere edlen Gebrauchsgegenstände den Alltag verschönern.

[…] Die Erfindung des ersten europäischen Hartporzellans gelang Johann Friedrich Böttger, Pabst von Hain, Walter von Tschirnhaus und Freiberger Berg- und Hüttenleuten nach langjährigen systematischen Versuchen. August der Starke richtete daraufhin 1710 die Porzellanmanufaktur Meissen als erste in Europa auf der Albrechtsburg in Meißen ein. 1864 zog die Manufaktur in das Meißener Triebischtal, wo sie sich bis heute befindet.[…] (Quelle: Meissener Porzellanmanufaktur)

[…] In der ersten Fertigungsstätte der Manufaktur auf der Meissener Albrechtsburg begann die einzigartige Erfolgsgeschichte des Meissener Porzellans. Über Jahrhunderte und Generationen begeistert der feine weiße Scherben mit den gekreuzten blauen Schwertern Freunde und Liebhaber des Porzellans und trägt künstlerischen Anspruch und Innovationsgeist aus Sachsen in alle Welt. […] Auf der Albrechtsburg wurde die Meissener Manufaktur gegründet. Am historischen Ort erzählen einzigartige Zeugnisse von den Anstrengungen der heute *unsichtbaren Manufaktur* und der Geschichte des *Weißen Goldes*. Auf der Suche nach dem Stein der Weisen – der Substanz, mit der man unedle Metalle in Gold verwandeln könne – erfand Johann Friedrich Böttger 1708 das europäische Pendant des chinesischen Porzellans.

Aus den Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft entstand eine wahre Kostbarkeit: feines filigranes, glänzendes Porzellan. Böttgers Erfindung steht jedoch für weit mehr als das. Dokumentiert sie doch auch die stetige Suche der Menschen nach der allumfassenden Wahrheit und dem Verständnis der Dinge zwischen Himmel und Erde. In den spätgotischen Mauern der Albrechtsburg fanden die Protagonisten um Böttger den Schutz für das Arkanum und Raum für die aufwändige Herstellung des europäischen Hartporzellans.

Bis 1863 war die Burg das wohl außergewöhnlichste Domizil Europas erster Porzellan-Manufaktur. Heute zeugt hier nichts mehr von den Arbeitsbedingungen und von den künstlerischen und technischen Leistungen der ersten 153 Jahre. […] Zwischen 1710 und 1815 entwickelte Meissen ein breites Spektrum der Möglichkeiten der Porzellanherstellung und feierte in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts seine bis dahin größten Triumphe. Die kostbaren Erzeugnisse von der Albrechtsburg werden zu einem unverzichtbaren Statussymbol der europäischen Fürstenhäuser und gelten bis heute weltweit als Inbegriff eleganter Tischkultur. […] (Quelle:  300 Jahre Manufaktur Meissen)

Ursprünglich hatte ich für die Besichtigung der Manufaktur zwei Stunden eingeplant, doch musste ich feststellen, dass ich in diesen zwei Stunden noch nicht einmal die Spitze des fragilen Porzellaneisbergs hätte bestaunen können. Letztlich waren es ca. fünf Stunden, die ich staunend in den heiligen Hallen der Exklusivität verbrachte.

Bevor ich die diversen Ausstellungsräume betrat, entschied ich mich, den Künstlern vor Ort über die Schultern und auf die talentierten Finger zu schauen. Ein Rundgang durch die Schauwerkstätten begann.  Hätte ich diesen Rundgang nicht gemacht, wäre das Meissener Porzellan in der Ausstellung für mich zwar genau so edel und unglaublich schön gewesen, dennoch hätte eine sehr wichtige Facette gefehlt: der direkte Draht zu den Künstlern, die diese wunderbaren Kunstwerke in filigraner Kleinarbeit erschaffen.

Maschinen werden heutzutage überall zur Fertigung von Gegenständen eingesetzt, doch erkennt die Firma Meissen: *Seit Jahrhunderten ist und bleibt die menschliche Hand unser wichtigstes Werkzeug.*

Bevor der Rundgang durch die Schauwerkstätten begann, schaute ich mir mit den anderen Gästen einen kleinen Film an, der über die Historie der Manufaktur, die Rohstoffe, die Technologie und letztendlich die Herstellung  des wunderbaren Porzellans informiert.

Anschließend ist man in vier Schauwerkstätten hautnah dabei, wenn die verschiedenen Herstellungsstufen demonstriert werden:

–          Das Drehen und Formen von z.B. Tassen und Teilen der Figuren
–          Die Arbeit des Bossierer (Fertigung der Figuren)
–          Die Unterglasmalerei
–          Die Aufglasurmalerei

Mein Künstlerherz schlug schnell und ungestüm. Nun wollte ich die Objekte sehen, die weltweit Kultstatus erlangt hatten.

Manche Objekte erzielten in Sammlerkreisen unglaubliche Summen.

[…] Die Kaminuhr *Chronos 300* aus der aktuellen Jubiläumskollektion der Manufaktur Meissen beispielsweise, die Anfang des Jahres in einer Limitierungshöhe von 10 Stück vorgestellt wurde, war trotz eines Kaufpreises von 100.000 Euro sofort ausverkauft. Für das letztgehandelte Stück wurden bereits 130.000 Euro gezahlt, was einer Wertsteigerung von 30% in wenigen Wochen entspricht. Die Manufaktur hat jetzt bekannt gegeben, dass ein einziges Exemplar bislang zurückbehalten wurde, das bis Ende des Jubiläumsjahres versteigert werden soll. Das hohe Wertsteigerungspotenzial der Meissener Kunstwerke bestätigt auch eine Studie aus Chefinfo-Finanzen-Spezial, vom Oktober 2008. Dort rangiert im Anlageranking Meissener Porzellan auf Platz 2, mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 13,3% – noch vor Gold, Aktien und Immobilien. Das bestätigen auch die Experten vom Auktionshaus Sotheby´s, die zum Beispiel für die *Dame mit Mohrenknaben* aus den 20er Jahren 12.000 Euro vereinnahmten. Der Ladenpreis lag damals bei 400 Mark (ca. 120 Euro). […] (Quelle: Pressemitteilung Meissen, Mai 2010)

Ich wusste nicht, wohin ich zuerst meinen Blick wenden sollte.

Doch schon bald zog mich die Sonderausstellung *All Nations are Welcome* in ihren Bann, die offiziell so charakterisiert wird:

*All Nations are Welcome.* Diesem Credo widmet sich eine Sonderausstellung in der Manufaktur Meissen von Januar bis Dezember 2010 – ein Ereignis von besonderer kultureller Bedeutung in Europa. Seit 300 Jahren vereint Meissen Tradition und Moderne, Völker und Kulturen, Religionen und Weltanschauungen. Die Sehnsucht nach fernen Welten ist eine unerschöpfliche Inspirationsquelle: Der Zauber Asiens, der märchenhafte Orient, die ewige Schönheit der Antike. Seit drei Jahrhunderten wird Meissener Porzellan in die Welt verschenkt – von Königen, Diplomaten und Liebhabern. Seit der Teilnahme an den großen Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts in Chicago, Paris und London gewinnen internationale Handelsbeziehungen zunehmend an Bedeutung. Die Ausstellung vereint die verschiedenen Facetten Meissener Internationalität und belegt diese mit herausragenden Meissener Porzellanen, die den Einfluss der Kulturen und Epochen während der 300jährigen Geschichte meisterlich reflektieren. Besondere Highlights sind Porzellane für die russische Zarin Katharina II., genannt *die Große*, oder Porzellankunst unserer Gegenwart, darunter die Großplastik eines Weißkopfseeadlers für die amerikanische Botschaft in Berlin.

[…]USA – Inszenierung des Weißkopfseeadlers: Aus Anlass der Eröffnung der neuen amerikanischen Botschaft in Berlin entstand im Jahr 2008 die Großplastik eines Weißkopfseeadlers. Das Wappentier der USA aus Meissener Porzellan schmückt seitdem das Foyer der Botschaft. In der Ausstellung wird es in einer Vitrine gezeigt, die die USA repräsentiert. […] (Quelle: Pressemitteilung Meissen zu *All Nations are Welcome.*)

Es ist unglaublich, welche Kunstwerke aus der *weißen Erde* erschaffen werden, die das kleinste Bergwerk Europas zu Tage fördert:

Glück auf, Seilitz!
Das kleinste Bergwerk Europas fördert die Erde für das *Weiße Gold*

Die Manufaktur Meissen ist die einzige ihrer Art, die ihre Materialien auch heute noch mit Hilfe eines eigenen Bergwerks und ihre Farben im eigenen Haus herstellt. *Wer kunsthandwerkliche Spitzenqualität liefern will, der darf bereits bei den Materialien keine Kompromisse machen.*, fasst Dr. Christian Kurtzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, den hohen Anspruch von Meissen zusammen.

Kaolin – der Ursprung des Wortes für die Porzellanerde ist abgeleitet vom chinesischen Kao-ling, einem Bergmassiv in der Provinz Kiangxi. Dieser große Berg – nichts anderes heißt Kao-ling ins Deutsche übertragen – barg in sich die chinesische Porzellanerde. Dort begann der Porzellantraum, der zunächst die europäische höfische, später die ganze Welt erfasste.

Zwei Superlative kennzeichnen das Kaolin-Abbaugebiet der Manufaktur Meissen: Es gilt als kleinstes und ältestes Bergwerk aller derzeit noch in Betrieb stehenden Kaolingruben Europas.

Im engeren Sinne bietet die Grube heute Arbeit für zwei Bergleute, im weiteren Sinne für rund 800 Mitarbeiter der Manufaktur. 2009 sind 245 Jahre vergangen, seit die Königliche Porzellan-Manufaktur im Oktober 1764 Kenntnis erhielt von einer Lagerstätte *weißer Erde* bei dem Dorf Seilitz in der Gemeinde Zehren, zwölf Kilometer entfernt von Meißen. Noch im selben Jahr begann man mit der Förderung.

Der Abbau des Seilitzer Kaolins begann im 18. Jahrhundert im Tagebau bzw. in mehreren Tagebauen. Den ersten legte der Blaumaler Grösel an, bald darauf begannen auch Gutsbesitzer des Seilitzer Landes, Kaolin abzubauen und ihn der Königlichen Porzellan-Manufaktur zu verkaufen. Bei der Anlegung dieser Tagebaue wurden die über dem Kaolin liegenden Schichten (Mutterboden, Lehm) auf Flächen von maximal zehn Quadratmetern abgetragen. Die Arbeit im Tagebau war jedoch mit mehreren Problemen verbunden. Die seitliche Absicherung wurde immer schwieriger, je tiefer gearbeitet wurde. Das Heraustragen der vollen Weidenkörbe erfolgte über nur dürftig ausgebildete Treppen, das Wasser hielt sich bei Regen lange auf dem tonigen Boden, so dass zeitweilig der Kaolinabbau unterbrochen werden musste. Erst im Jahre 1814 erwarb die Königliche Porzellan-Manufaktur Meissen das alleinige Abbaurecht, indem sie Verträge mit den Gutsbesitzern schloss. Die Ausdehnung der Tagebaue wurde gestoppt, das aufwändige Abtragen der über dem Kaolin liegenden Erdschichten eingedämmt, man begann mit der Ausbeutung tiefer liegender Kaolinschichten. Ab 1825 erfolgte der Übergang zum Tiefbau.

Seit 245 Jahren wird die Seilitzer Kaolinlagerstätte von der Manufaktur Meissen genutzt. Im Vergleich zur industriellen Porzellanherstellung ist die benötigte Menge Kaolin relativ gering, der qualitative Anspruch für die Manufaktur-Fertigung jedoch sehr hoch. Es hat sich erwiesen, dass die dort lagernde *weiße Erde*, die als Hauptrohstoff zur Herstellung der Porzellanmassen eigesetzt wird, am besten den Bedürfnissen der Manufaktur entspricht. Die in der Meissener Manufaktur verarbeiteten Porzellanmassen müssen sich durch hohen Weißgrad und gute Bildsamkeit bei gleichzeitig hoher Standfestigkeit im Brand auszeichnen. Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen – denkt man beispielsweise an das umfang- und detailreiche Figurensortiment.

Die kleine Schachtanlage – heute mit einer jährlichen Förderleistung von etwa 200 Tonnen – deckt einen Teil des Bedarfes der Manufaktur Meissen. Die derzeit genutzte, linsenförmig im Boden liegende, sehr eisenarme Lagerstätte hat eine Mächtigkeit von bis zu 25 Metern. Der Abbau des Kaolins erfolgt in Sohlen, wobei nach dem Vortrieb einer Hauptförderstrecke rückschreitend in Feldern abgebaut wird. Im sogenannten Deckgebirge entstehen in der Folge Bruchfelder, die später wieder landwirtschaftlich genutzt werden können. Nur 5 Meter Höhendifferenz muss man überwinden, um den Schacht zu betreten – trotzdem gilt es als *Einfahrt*, nach der man sich *unter Tage* befindet. Die Möglichkeiten des Einstieges sind unterschiedlich: Man kann über zwei Leitern oder über ein Stollenmundloch nach Untertage gelangen. Ausgebaut werden die unterirdischen Gänge mit Kiefernholz, im sogenannten *Deutschen Türstock*. Nach dem Abbau des Rohkaolins wird das Holz *geraubt*. Mittels eines Lüfters wird Frischluft in die Förderstrecke geblasen.

Noch heute führen die Bergleute mehr als nur das Brechen, Zerkleinern, Verlesen und Ausfahren des Rohkaolins aus. Sie pflegen außerdem die Schachtanlage, insbesondere deren Holzausbau. Nach dem Transport des Rohkaolins in die Manufaktur wird er aufbereitet, das heißt: zerkleinert, gereinigt, geschlämmt, mit gemahlenem Quarz und Feldspat gemischt, entwässert, gefiltert, gelagert, homogenisiert. Erst danach beginnt die Arbeit der Porzellangestalter, die die formlosen Massen mit Geschick und hoher Kunsthandwerklichkeit in Meissener Porzellan verwandeln – Fine Dining, Fine Living & Art und Fine Jewellery & Accessories. (Quelle: Pressemitteilung Meissen, 2010)

Der Rundgang durch die über mehrere Stockwerke arrangierte Ausstellung hielt mich in Atem: exklusive Arbeiten, wohin das Auge blickte: Ob es die Arbeiten der Auszubildenden waren, die sich noch in den Anfängen des handwerklichen Geschicks befanden, oder die außergewöhnlichen Kunstwerke, die schon vielen Betrachtern Freude schenken konnten – eines kann sich der geneigte Besucher sicher sein: staunend wird er von Exponat zu Exponat schreiten und den  Arbeiten der Künstler aus den verschiedenen Jahrhunderten seinen Respekt zollen.

Hatte ich vor diesem Besuch bereits eine Vorliebe für das altehrwürdige Meissener Porzellan, so wandelte sich diese Vorliebe in Bewunderung, Ehrfurcht und Respekt vor den zeitlosen und wunderbaren Werken, denen ich mich hier widmen konnte.

Ich verlor sämtliches Zeitgefühl in dieser Ausstellung. Konnte mich einfach nicht sattsehen an der Vielfalt der filigranen oder auch massiv wirkenden Arbeiten sowie am Farbspektrum, das mit ca. 10.000 verschiedenen brillanten Farbtönen das Porzellan scheinbar zum Glühen und Strahlen brachte.

Bitte, nehmen Sie sich Zeit für diesen Rundgang. Zeit zum Genießen. Zeit zum Abschalten. Zeit für die sinnliche Zeitlosigkeit der Werke in der Meissener Porzellanmanufaktur.

Vielleicht gehören Sie dann ja auch bereits demnächst zu dem erlesenen Kreis der Sammler.

[…] Mit der *Meissen Fine-Art Exklusivkollektion* reagiert die Manufaktur Meissen auf die steigende Nachfrage von internationalen Sammlern und Anlegern, die in Zeiten der Finanzkrise nach alternativen Anlageformen suchen. Die Kollektion 2010/2011 umfasst 200 ausgewählte Objekte, die sich durch herausragende Kunstfertigkeit und entsprechende Werthaltigkeit auszeichnen.

Das Programm umfasst verschiedenste Stil-, Themen- und Produktwelten des Schaffens der Manufaktur Meissen aus 4 Jahrhunderten. Alle Kunstobjekte werden pro Jahr nur in limitierter Auflage gefertigt und entsprechend nummeriert. Sie tragen als Zeichen ihrer exklusiven Herkunft die *Gekreuzten Schwerter* in Kobaltblau sowie zusätzlich das Sondersignet der Meissen Exklusivkollektion.

Nur ein ausgewählter Kreis von Liebhabern, Sammlern und Anlegern wird Zugang zu dieser Spitzenklasse des Meissener Kunsthandwerkes haben, denn selbst der prächtige Bildband, in dem die Kunstwerke vorgestellt sind, ist einzeln nummeriert und käuflich nicht erhältlich. Jedes Exemplar wird persönlich und nur auf Empfehlung übergeben.

Im Vorfeld einer geplanten Ausstellungsreihe 2011 besteht jedoch im Rahmen eines *Preview* von Oktober bis Dezember 2010 am Manufaktur-Standort in Meißen die Möglichkeit, einen Einblick in die neue Meissen Fine-Art Exklusivkollektion zu erhalten. (Quelle: Pressemitteilung Meissen, Juni  2010)

Neben der Ausstellung *All Nations are Welcome* konnte ich auch noch die Ausstellung *Der Meissener Porzellan-Zoo für kleine und große Kinder* bestaunen.

[…] Tiere faszinieren die Künstler der Manufaktur Meissen. Seit drei Jahrhunderten werden von Meissen unterschiedlichste Arten und Rassen portraitiert – mal naturalistisch, mal stilisiert, in Meissener Porzellan oder Böttgersteinzeug. Allen Tierfiguren gemeinsam ist die außerordentliche kunsthandwerkliche Qualität. Die Ausstellung gibt Einblick in Tierwelten, in denen sich die Porzellantiere in *freier Wildbahn* präsentieren. Die Exponate stammen aus verschiedenen Kunstepochen – aus der Barockzeit, dem Jugendstil und unserer Gegenwart. […] (Quelle: Pressemitteilung Meissen)

Legendär ist natürlich auch der Mops, jener kleine Hund mit der flachen Schnauze, der zum Wahrzeichen eines elitären Ordens wurde:

L.C.D.M.F.A.N

Der Mops. Seine unerschütterliche Treue und Freundschaft sind legendär und machten ihn zum Symbol eines der geheimnisvollsten Orden der Geschichte. Zu dem exklusiven, um ca. 1740 gegründeten *Mopsorden* hatte nur ein ausgewählter Kreis von Persönlichkeiten Zugang, darunter auch – damals eine Besonderheit – hochrangige Frauen. Als Initialritual war es oft üblich, ein Medaillon mit den Buchstaben * L.C.D.M.F.A.N* (Le Chapitre des Mopses fondé à Nuremberg) zu tragen, mit verbundenen Augen eine Mopsfigur unterm Schwanz zu küssen und wie ein Hündchen an der Tür zu kratzen. Dann erst gewährte der *Groß-Mops* Einlass zur Abendgesellschaft.

[…] Eid der Möpse: *Ich verspreche dieser illustren Versammlung und der gesamten Mopsgesellschaft, ihre Gesetze und Statuten genau zu befolgen, sie niemals zu enthüllen, weder mit der Stimme noch mit Zeichen oder Schrift, und zwar ihre Geheimnisse und ihre Mysterien. Ich verpflichte mich auf Ehrenwort, dieses soeben abgegebene Versprechen zu halten, und wenn ich es verletze, dann willige ich ein, als unehrlicher Mensch zu gelten, auf den man in allen Gesellschaften mit Fingern zeigen kann, ferner niemals auf das Herz einer Dame / eines Herren Anspruch erheben zu wollen.* (nach Gabriel-Louis Pérau)

Für die Mitglieder der Mopsgesellschaft formte der berühmte Meissener Porzellanmodelleur Johann Joachim Kaendler schon in den 1740er Jahren eine beachtliche Anzahl an Mopsfiguren. Seither trieb der Mopskult seine Blüten. Es galt unter den Mitgliedern des Ordens als Ehre und Vertrauensbeweis, sich außergewöhnliche Zeichen der Freundschaft zu schenken, sei es eine kunstvoll gestaltete Mopsfigur oder andere kostbare Aufmerksamkeiten in Porzellan, Gold und Silber – eine Tradition, die bis heute nichts von ihrem Charme eingebüßt hat. (Quelle: Le Club du Mops, Meissen Joaillerie)

Selbstverständlich kann man in der Meissener Manufaktur auch Kostbarkeiten für den täglichen Gebrauch bewundern und sogar käuflich erwerben.

[…] Die Manufaktur Meissen zelebriert ihre Philosophie für die neue Tischkultur mit acht exklusiven Meissener Arrangements, gefertigt in kunstvoller Handarbeit. […] Aus dem Repertoire von 300 Jahren künstlerischen Schaffens wurden Formen und Dekore neu interpretiert und zeitgemäß arrangiert. In Ergänzung zur klassischen Tischkultur, welche sich in einem uniformen, mehrteiligen Service und strenger Etikette widerspiegelt, tragen die neuen Meissener Arrangements den veränderten modernen Lebenswelten und Begehrlichkeiten von heute Rechnung:

Moderner Lebensstil ist kosmopolitisch. Spielerisch bewegen wir uns zwischen den Kulturen unserer Welt. Die Vielzahl an Einflüssen auf unsere Küche ist wie ein Reisen mit Freunden in einer farbenreichen Welt an Genüssen. Heute Pasta – morgen Sushi, wir folgen unserer Lust auf Abwechslung und kombinieren, was uns gefällt. Die Meissener Arrangements sind ein Bekenntnisse zu kultivierter Internationalität, Lebensfreude und feinem Spiel von *The Art of Luxury*. […]

Tea with the Dragon: Hier schürt das Feuer des Drachen die Glut für den Tee. Und ein stiller Moment wird zum rauschenden Fest. Der berühmte Meissener Ming-Drache färbt wie ein Tattoo die Innenseite der eleganten Teetasse. Eine Flammenwolke ziert die Untertasse. Diese neue Komposition verbindet den Puls unserer Zeit mit der Kraft eines Kunstwerks. Der erste Drache entstand in der Manufaktur Meissen schon um 1730, die Form der Tasse geht zurück bis in das Jahr 1750. Jedes Stück wird von meistern ihres Fachs aufwendig von Hand bemalt. […]

Zen Tea Ceremony: Ruhe und Zeit – welch´ Kostbarkeit in unserer modernen Welt. Für dieses rare Gut wurde auch das Bambuskännchen aus dem frühen 18. Jahrhundert geschaffen. Die feinen Tassen sind komplettiert mit erdfarbenen Relieftellern, ein Material von 1707, entdeckt, als Tee schon höchster Luxus aus fernen neuen Ländern war. Bis heute ein unverzichtbarer Genuss! […]

Bonjour Paris! – Es sind die Marktfrauen von Paris. Sie kommen früh morgens vom Land in die Stadt, um ihre Waren feilzubieten. Der Feinsinnige bemerkt die wunderbaren Farben und Muster ihrer Mieder. Bewundert hat dies auch der große Künstler Johann Joachim Kaendler, als er 1753 nach Stichen des Grafen Caylus aus Frankreich die berühmte Figurenserie *Cris de Paris* modellierte. Heute dekorieren sie das Arrangement für Café au Lait und das kleine Croissant. […]

White Wedding: Weiß ist die Farbe des Klassizismus – heute steht sie für bewusste Noblesse. Die klare aufrechte Form ist fein umflochten von einem Meanderband – Symbol ewiger Verbundenheit. Mit vornehmer Zurückhaltung ist dieses exklusive Kaffee-Service ein Statement, es verspricht eine repräsentative Einladung und adelt ganz selbstverständlich jedes Miteinander. Form um 1830. […]

Sushi de Luxe: Mit diesem Arrangement erinnern wir uns an die gemeinsame Tradition der Porzellankunst von Ost und West. Seit 1710 ist Meissen Europas Erstes Porzellan. Ebenfalls im 18. Jahrhundert setzte sich Sushi in Edo, dem heutigen Tokio durch. Mit vollendeter Handwerkskunst nehmen wir heute respektvoll kulinarische Raffinesse aus Japan auf und bekennen uns einmal mehr zur neuen internationalen Tischkultur. […]

Yin und Yang: Mit Yin und Yang wird jede Teezeremonie ein Fest. Und wenn Sie mögen, Mittelpunkt des Gesprächs. Fordert doch der Name dieses klar reduzierten Tee-Arrangements gerade dazu auf, einen kleinen Ausflug in die chinesische Philosophie zu unternehmen. Yang, das Männliche, spiegelt sich zum Beispiel im Dekor der Untertassen wider, wohin  gegen sich Yin, das Weibliche, unter anderem in der Farbgebung der Koppchen wiederfindet. Yin und Yang ergänzen einander und zeigen uns einmal mehr die Weltordnung. Oder auch ganz einfach nur, wie man Tee stilvoll genießen kann. […]

Weekend in Paris: Elegant reduziert auf das strahlende Weiß von Meissener Porzellan vereint *Weekend in Paris* auf wunderbare Weise Stilelemente des Jugendstils mit einer feinen Prise Luxus. Die Deckelknäufe der Serviceform tragen als Zeichen ihres exklusiven Ursprungs die *Gekreuzten Schwerter* als Relief. […]

Weekend in Paris, Platin Edition: Meissen Weekend in Paris bringt einen Hauch Art déco und Glamour der 20er-Jahre auf den Tisch. Die reduzierten Linien und glatten Ränder lassen die Formensprache des frühen 18. Jahrhunderts auferstehen. Das elegant minimalistisch schwarz-grau dekorierte Porzellan wurde meisterlich mit einem Rand aus kostbarem Platin veredelt und kommt im Kontrast mit dem reinen Weiß der verschiedenen Elemente wie Teller, Tasse oder Untertasse besonders gut zur Geltung. […]

Wilder Mohn: Ein Kornfeld im Sommer, über das sanft der Wind streicht. Hier und da wiegen sich Tupfer in flammendem Rot. Mythen besagen, dass behutsam überreichter Mohn ein Zeichen für den liebenden Umgang miteinander sei. Das Tee-Arrangement *Wilder Mohn* bringt die leuchtend tiefrote Färbung der Mohnblüte, kombiniert mit ihrer Zartheit und Vergänglichkeit auf reinweißem Porzellan, besonders eindrucksvoll zur Geltung und begleitet Liebhaber vollendeter Tafelkultur stilvoll. […]

Weiße Rose mit Purpurkern: Als Attribut der Aphrodite ist die Rose das Symbol der Freude, der Liebe und Schönheit. Diese Aspekte finden sich auch im eleganten Dekor *Weiße Rose mit Purpurkern* wieder: Schneeweiße, kreisförmig angeordnete Blütenblätter umhüllen das purpurfarbene Auge im Inneren der üppigen Blüte. *Weiße Rose mit Purpurkern* nimmt den Charme der Meissener Klassik raffiniert auf und interpretiert ihn zeitgemäß neu. […]

(Quelle: Presseinformation Meissen, 2010 und Broschüre *It´s Teatime*)

Der Ausstellung angeschlossen ist natürlich auch das Restaurant & Cafe Meissen, in dem man leckere Speisen von Meissener Porzellan genießen kann.

In der Boutique und dem Outlet Meissen hat man die Qual der Wahl, denn hier steht die weltweit größte Auswahl an Meissener Porzellan zum Kauf bereit.

Lassen Sie sich doch einfach verführen.

Auf der website www.meissen.com erfahren Sie u.a. auch, wie Sie am besten anreisen und zu welchen Uhrzeiten Sie das *Haus Meissen* besichtigen können.

Da ich aus Dresden kam, habe ich nicht den Weg über die Autobahn gewählt, sondern bin über die B6 gefahren: eine wunderbare Strecke, die im August etwas von einer schon verwunschenen Märchenregion hatte. Zauberhaft.