Paris: Park Hyatt Paris – Vendôme
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Stand: Mai 2009
Obwohl ich die genaue Adresse des Park Hyatt Paris Vendôme kannte, fuhr ich daran vorbei. Einfach so. Ich hatte es übersehen. Das Haus in der Rue de la Paix passt sich der Umgebung so gut an, dass man hier auf den ersten Blick kein Hotel vermutet. Doch dann sah ich das dezente Schild über dem Eingang und konnte gerade noch schräg auf der Straße anhalten, bevor mich die Autokolonnen von Paris weiterschieben konnten.
Ein freundlicher junger Mann in Hyatt-Livree kam auf mich zu und meinte, nachdem er sich vorgestellt hatte, ich könne mein Auto einfach so stehen lassen und aussteigen. Ich sei quasi zu Hause angekommen und brauche mich ab sofort um nichts mehr zu kümmern. Welch ein Empfang!
Ich ließ dann tatsächlich meinen Wagen genau so quer auf der Straße stehen, stieg aus und nahm den Beleg für das Gepäck entgegen. Nachdem man mir sagte, es werde direkt auf mein Zimmer gebracht, betrat ich das Hotel. Im großzügig gestalteten Eingangsbereich, der in warmen Creme- und Brauntönen gehalten war, begrüßte mich das Portiersteam freundlich und erklärte mir den Weg zur Rezeption. Sie meinten, der Gast solle sich schon beim Betreten des Hotels fühlen, als käme er heim und solle erst einmal Atem holen, um dann in Ruhe zur Rezeption zu gehen. Und genau das tat ich. Ich spürte, wie hinter mir das laute Paris zu einem Wispern wurde und in weite Ferne rückte. Sehr freundliche Mitarbeiter begrüßten mich an der Rezeption, die diskret und dezent im hinteren Bereich des Hotels angelegt war. Ich erfuhr, dass der eigentliche Check-in erst um 15 Uhr möglich sei, doch man werde sehen, ob mein Zimmer jetzt schon zur Verfügung stünde. Dies war innerhalb der nächsten 10 Minuten der Fall und ich freute mich sehr über das Upgrade zum Deluxe Room.
Der junge Mann, der für mich die Formalitäten erledigte, führte mich auch zu meinem Zimmer, das für die nächsten beiden Nächte mein Zuhause sein würde. Schon auf diesem kurzen Weg von der Rezeption über den Aufzug in den zweiten Stock schlich sich dieses wunderbare Stadtpalais klammheimlich in mein Herz.
Mein Zimmer Nr. 226 trug die Bezeichnung Park Deluxe King. Im großzügigen Wohn- und Schlafbereich fiel mir sofort die enorme Deckenhöhe auf, die das Zimmer groß, hell und unglaublich luftig erscheinen ließ. Und dann auch noch diese Fenster, die man tatsächlich komplett öffnen konnte. Vor ihnen hatte man Blumenkästen angebracht, die mit rankendem Efeu bepflanzt waren. Der Blick ging in den Innenhof, in dem unten das vollständig überdachte Restaurant La Terrasse lag.
Der großzügige Wohn- und Schlafraum war mit Holzmöbeln, Bronzeskulpturen und dezenten Seidenstoffen eingerichtet, die ein exquisites Ambiente schufen. Allein die einzelnen Farbschattierungen bildeten eine perfekte Kombination. Darüberhinaus lud das übergroße und sehr gemütliche Bett (ca. 230 x 210 cm) mit Daunendecke und wunderbarer Bettwäsche zum Liegenbleiben und Verweilen ein.
Der große Arbeitsplatz war in L-Form an zwei Wänden angebracht. Der Zugang zum Internet war von hier aus gewährleistet. Man konnte aber auch im Business Center neben der Rezeption kostenfrei die Internetportale benutzen. Auf der großen Arbeitsplatte waren ein Bang & Olufsen TV-Gerät mit multinationalen Kanälen, sowie DVD/CD-Player installiert. An der Rezeption konnte man kostenfrei die entsprechenden DVDs und CDs ausleihen.
Die mit Touch-Charge ausgestattete Minibar war gut bestückt, eine entsprechende Preisübersicht lag direkt, aber dezent, im Blickfeld. Der Safe war geräumig und einfach zu bedienen. Sekt-, Wein- und Wassergläser, Eiskübel und Flaschenöffner standen zur Verfügung. Mineralwasser wurde zur Begrüßung kostenfrei gereicht.
Aufgrund der wunderbaren Temperaturen, die an diesen beiden Tagen meines Aufenthaltes herrschten und auch wegen der Fenster, die vom Boden bis zur Zimmerdecke reichten und zu öffnen waren, nutze ich die Klimaanlage nicht. Sie schien leicht und intuitiv zu bedienen zu sein. Die schönen Faltrollos waren elektrisch und ebenfalls einfach zu bedienen. Alle Bereiche waren mit vielen Spiegelflächen ausgestattet, die die Räumlichkeiten noch größer und noch heller wirken ließen. Die Lichtquellen waren dezent angebracht und schenkten ein wunderbares Licht.
Faszinierend waren die Skulpturen der Künstlerin Roseline Granet, deren Kunstwerke nicht nur in den einzelnen Räumen, sondern im ganzen Haus zu bewundern sind.
Das Bad war ganz in hellem, sog. Limestone gehalten und bot einen Waschtisch mit genügend Ablagefläche, ein in die Wand integriertes Glasregal, flauschige Hand- und Badetücher, zwei schöne Bademäntel, eine sehr geräumige Badewanne und eine mit Glas abgetrennte sog. Walk-In-Shower (angelehnt an die japanische Architektur) mit Waschbecken und Spiegel für die Rasur unter der Dusche. Die Toilette war in einem separaten und gut beleuchteten Raum untergebracht.
Im Ankleidebereich war ein weiterer Waschtisch mit großzügiger Ablagefläche installiert. Ablagefläche für zwei große Koffer stand zur Verfügung, ebenso diverse große Schubladen für Wäsche, Hemden und sonstige Kleidungsstücke. Es war auch genügend Platz, um Kleidungsstücke auf Bügeln aufzuhängen. In den Schubladen fand ich Schuhanzieher, Kleiderbürste, Schuh- und Wäschebeutel, Schuhputztuch und Nähzeug. Am Waschtisch standen Kamm, Nagelfeile, Duschhaube. Im Glasschälchen: Wattepads, Q-Tips zur Verfügung.
Mein erster Eindruck der neuen Umgebung: sehr distinguiert, sehr ruhig, sehr fein und unglaublich gemütlich. An diesem Eindruck konnten auch einige Flecken auf dem Teppichboden im Wohnbereich nichts ändern.
Aufgrund der sehr zentralen Lage des Hotels konnte ich noch am späten Nachmittag einen wunderbaren Spaziergang zum Place de la Concorde und dem Louvre unternehmen.
Das Abendessen nahm ich im Restaurant La Cheminee ein. Es ist sehr gemütlich und besitzt einen Kamin. Die Menukarte bot eine sehr gute Auswahl an ansprechenden Gerichten, insofern hatte ich die Qual der Wahl und freute mich auf das Essen. Kurz vor dem Servieren wurde die Selektion von Nüssen, Oliven und Macademia Nuts einfach vom Tisch genommen. Ich hätte es sehr begrüßt, zumindest vorher gefragt zu werden, ob ich davon noch etwas essen wollte. Insgesamt waren Service und Essen sehr gut. Ich habe die Zeit in diesem Restaurant genossen.
Am nächsten Morgen nahm ich im Restaurant Les Orchidees mein Frühstück ein. Hier kann man auch zu Mittag essen. Der Empfang war sehr herzlich, das Ambiente sehr hell und wohltuend. Mir wurde ein gemütlicher Couchplatz angeboten. Leider war die Sitzfläche etwas fleckig. Mir fiel auf, dass die Gäste jeweils so weit wie möglich voneinander weg platziert wurden, vermutlich, um die jeweilige Privatsphäre zu gewährleisten. Diese Geste gefiel mir sehr gut. Die über die sehr diskret in das Raumdesign integrierten Lautsprecher eingespielte Pianomusik war schön, für meinen Geschmack jedoch etwas zu laut.
Schließlich fiel mir noch die teilweise hektische Betriebsamkeit der Mitarbeiter auf. Das Restaurant war nicht voll besetzt und ich frage mich, wie es wohl zugehen wird, wenn alle Tische belegt sind.
Ansonsten genoss ich ein wunderbares Frühstück. Das Buffet war übersichtlich sortiert, bot jedoch keine ungewöhnliche Auswahl: verschiedene Cerealien, Milchvarianten, Brotsorten, frisches Obst, Feigen und Aprikosen, Joghurt, aufgeschnittener Lachs, Kapern und andere leckeren Sachen. Säfte (der Orangensaft schmeckte perfekt) und Eier oder Omelett etc. bestellt man einfach direkt an seinem Tisch. Meine Bitte nach einem Stück Ingwer in heißem Wasser wurde umgehend erfüllt. Ich erhielt mein Getränk in einem isolierten Plastikglas mit Strohhalm. Perfekt.
Nach dem ausgiebigen Frühstück kehrte ich auf mein Zimmer zurück, das in der Zwischenzeit gereinigt und aufgeräumt worden war.
Während der anschließenden Hotelbesichtigung hatte ich die Möglichkeit, mir eine Park Suite (Nr. 216), die Imperial Suite (Nr. 200) und eine Diplomatic Suite anzuschauen.
In meinen Augen ist es einfach müßig, Details der Räume zu beschreiben, denn man befindet sich in einem der schönsten Hotels von Paris – zumindest aus meiner Sicht. Natürlich sind alle Zimmer und Suiten nach demselben perfekten Standard eingerichtet und natürlich bieten sie dem wohlwollenden Gast den höchstmöglichen Komfort. Das Design, die Einrichtung, die Blumenarrangements sprechen alle dieselbe Sprache – und hier zitiere ich mit Überzeugung: „Luxury is personal. Park Hyatt.”
Wenn man sich auf der website die Fotos des Hotels ansieht, erhält man einen kleinen Eindruck dessen, was den Gast erwartet, wenn er sich dafür entscheidet, in einem der 168 Räume des Park Hyatt Paris–Vendôme zu übernachten. Meiner Ansicht nach zeigen diese Fotos genau das, was ich selbst im Hotel gesehen und erlebt habe.
Schade, dass es bei meinem Rundgang nicht möglich war, einen Blick in die Spa- und Fitnessbereiche zu werfen, da dort genau zu diesem Zeitpunkt Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden.
Am Ende meines Aufenthaltes fiel es mir sehr schwer, dieses großartige Hotel zu verlassen. Woran lag es genau? An dem schönen Zimmer mit der gemütlichen Einrichtung und den zu öffnenden Fenstern? Lag es an den Kunstobjekten, die man sowohl in den Zimmern als auch im gesamten Hotel bewundern konnte? An den schönen Blumenarrangements, die das leichte Flair der Unbeschwertheit herbeizauberten? Lag es an dem unvergleichlichen Duft, den Blaise Mautin für das Hotel kreierte und der überall in der Luft lag? Oder lag es an den Mitarbeitern, die sich freundlich und effizient um meine Belange kümmerten? Ich weiß es nicht. Es ist sicherlich eine Kombination aus alldem und noch viel mehr, die mich wehmütig werden ließ, als ich auscheckte.
Ein Hotel – ein Hyatt – ein Park Hyatt. Ein Hotel der ganz besonderen Art.
Ich freue mich heute schon darauf, bald wieder zurückkehren zu können.
Bitte besuchen Sie: www.paris.vendome.hyatt.com
Photos: A. Schulz:
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