Augsburg: Dorint Hotel
Stand: Juni 2007
Kategorie: 4 Sterne plus. Es handelt sich bei den Dorint Hotel An der Kongresshalle, Augsburg, um ein Tagungs- und Veranstaltungshotel mit 11 Tagungs- und Seminarräumen, davon liegen 3 im 34. Stock mit Blick auf die Umgebung. Diese drei Räume sind wegen ihres Ausblicks besonders schön für spezielle Veranstaltungen.
Das Hotel liegt in Bahnhofsnähe (15 Gehminuten) und zentral genug, dass man ggf. zu Fuß in die Innenstadt laufen kann. Neben dem Hotel findet man die Kongresshalle und den schönen Wittelsbacher Park. Bei Anreise mit dem Wagen beträgt die Parkgebühr im hoteleigenen Parkhaus 10 Euro/ Tag (zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes).
Detailinfo zum Hotel:
Lobby.
Großzügig angelegt, etwas düster, aber elegant, mit Bar und Zugang zum Restaurant. Vor dem eigentlichen Restaurantbereich sind Stühle und Tische platziert, die auch genutzt werden, falls die Hotelauslastung abends eine Öffnung des Hauptrestaurantbereiches nicht vorsieht.
Check-in / Check-out.
Die Formalitäten wurden jeweils schnell, professionell und effizient erledigt. Das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit und ging bereitwillig auf Fragen und Wünsche ein. Sogar einen Schirm erhielt man ohne Probleme auf Anfrage.
Leider konnte man bis zu meiner Abreise nicht klären, ob es möglich ist, die schöne Bettwäsche, die ich auf meinem Bett hatte, entweder direkt über das Hotel zu beziehen (ggf. einfach vom Bett zu nehmen und vor Ort abzurechnen – was für mich persönlich die schnellste und einfachste Lösung gewesen wäre, da ich sie dann hätte direkt mitnehmen können) oder einen entsprechenden Bezugskontakt herauszufinden. Schade. Allerdings teilte man mir schon am folgenden Wochenanfang die entsprechende Bezugsquelle per Mail mit. Vielen Dank!
Zimmer.
Das Hotel besitzt ca. 185 Zimmer und Suiten, u.a. auch auf einer Nichtraucheretage. Mir wurde Raum 1916 (Doppelzimmer) im 9. Stock zur Verfügung gestellt. Das Zimmer war modern und hell gestaltet, mit weißen Tapeten und dunklem Holz. Besondere Akzente setzten Metallstreben und Glas. Der große Balkon war mit Tisch und zwei Stühlen ausgestattet (leider war das Balkongitter mit Spinnweben bedeckt) und ermöglichte eine grandiose Aussicht auf die Augsburger Innenstadt. Im Raum stand eine leicht zu bedienende Klimaanlage zur Verfügung. An der Eingangstüre schaltete sich das Zimmerlicht über Sensoren ein, sobald sich die Türe öffnete.
Das Doppelbett war sehr gemütlich und mit schöner Bettwäsche ausgestattet, Kissen und Duvet waren perfekt für einen erholsamen Schlaf.
Auf dem Sideboard lag die aktuelle Fernsehzeitschrift bereit und ein kleines *Welcome* in Form eines Schokotäfelchens auf dem Nachttisch. Die Minibar war gefüllt, eine Preisliste leider nicht auffindbar. Im Sideboard stand eine kleine Kaffeemaschine mit Portionskaffee, Tee, Milch und Zucker. Allerdings sollte die Maschine des Öfteren gewartet, evtl. auch regelmäßig entkalkt werden, da ich jedes Mal, wenn ich sie zum Kochen von Wasser benutzte, Rückstände in der Glaskanne fand, was nicht unbedingt attraktiv war. Vielleicht ersetzt man sie besser durch einen Wasserkocher, denn mit einer Kaffeemaschine kann man nicht wirklich schmackhaften Tee oder eine heiße Schokolade zubereiten.
Im Kleiderschrank stand ein eingebauter Safe zur Verfügung. Ein Merkblatt deutete darauf hin, dass man ihn mit Hilfe der eigenen Kreditkarte benutzen könne, allerdings fehlte weitere Info sowohl hinsichtlich der Begründung, warum die Kreditkarte dazu genutzt werden sollte, als auch bzgl. der Nutzungsgebühr. Vielleicht sollte man auch in diesem Punkt beim check-in informiert werden.
Der Kleiderschrank war geräumig und für die Kleidung einer alleinreisenden Person ausreichend. Wäre man jedoch zu zweit, sind drei Kleiderbügel natürlich zu wenig. Da der Safe in einem der Ablagefächer angebracht war, fällt dieses dann natürlich für die Kleidung weg. Allerdings gab es noch Schubladen im Sideboard und eine Garderobe mit drei Haken neben der Eingangstüre.
Die Schubladenoberkanten des Sideboards sowie die obere Ablage des Kleiderschrankes waren mit einer dünnen Staubschicht überzogen.
Ein schöner Schreibtisch stand zur Verfügung mit einer geschwärzten Glasoberfläche. Dies sah sehr stilvoll aus. Man hatte Zugang zum Internet, die Nutzungsgebühren waren in einem Flyer zusammengefasst, der mit anderen Unterlagen in der Schreibtischschublade lag. Der Schreibtischstuhl war schön gepolstert und sehr bequem, allerdings sah man einige helle Flecken auf dem dunklen Bezug. Auch war der Teppich im Schreibtischbereich von Flecken bedeckt. Ein bequemer Sessel stand am Fenster mit einem kleinen Fußstuhl, beide luden zum Relaxen ein – mit Blick auf die Stadt. Allerdings hatte auch das Polster des Fußstuhls unübersehbare Flecken.
Die Zeitschrift *Just For Friends* fand ich in einem Display auf dem Sideboard. Es handelt sich dabei um ein schönes Magazin, das über die unterschiedlichen Hotels und Resorts der Hotelkette informiert. Im vorliegenden Heft wurde die Ausgabe Frühjahr 2007 erwähnt, das Heft selbst war Ausgabe Herbst / Winter 2006. Die neue Ausgabe lag aber leider nicht im Zimmer.
Über die gesamte Zimmerbreite erstreckte sich die Fensterfront, allerdings waren die Fenster nicht sehr gut geputzt.
Ein Riss zog sich über die komplette Zimmerdecke.
Das Bad war sehr stylish und schön. Leider lagen bei meiner Anreise viele lange schwarze Haare auf dem hellen Fußboden. Der erste positive Eindruck wurde dadurch natürlich gedämpft. Allerdings genügte eine entsprechende Information an der Rezeption, damit am nächsten Morgen das Zimmer gut gereinigt wurde. Da ich die schwarzen Haare auf dem Fußboden allerdings zu eklig fand, habe ich sie selbst am Abend noch mit Hilfe von Toilettenpapier aufgewischt und entsorgt. Der Zimmerservice an den folgenden Tagen war gut. Im Bad standen Duschgel und Shampoo zur Verfügung, auch ein Fön war in einer Wandhalterung angebracht. Die weißen Bade- und Handtücher waren sauber, jedoch etwas altersschwach und recht hart, im Vergleich dazu die Fußmatte geradezu dick und flauschig. Spritz- und Schmutzflecken direkt gegenüber der Toilette wurden während meines gesamten Aufenthaltes nicht entfernt. Ansonsten fand ich das Bad sehr schön, die Dusche war sehr geräumig und die Armatur leicht zu bedienen.
Aufzug.
Es dauerte immer sehr lange, bis einer der beiden Aufzüge kam, um die Seminarteilnehmer in den 34. Stock zu befördern. An der Raumdecke vor dem Aufzug im 9. Stock sah man einen Riss. Während des Wartens auf den Aufzug gab es hin und wieder ganz kurze Stromausfälle (für Sekundenbruchteile).
Relax- und Spa-Bereich / Fitnessraum.
Diese Bereiche habe ich mir nicht angeschaut bzw. genutzt, jedoch fand man ausführliche Information auf dem Zimmer, bzw. eine Preisliste bzgl. möglicher Massageanwendungen auch im Aufzug.
Seminarraum Rosendahl.
Der Seminarraum befand sich im 34. Stock. Vom Balkon hatte man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Alpen. Die Bestuhlung war in U-Form vorgenommen. Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure stand täglich ohne Beschränkung zur Verfügung. An vielen Tagen störten leider unbekannte Nebengeräusche im Raum die Konzentration. Am letzten Tag fehlte ein Wasserglas.
Damentoilette neben dem Seminarraum.
Die Damentoilette war im Stil der Zimmer ausgestattet und anscheinend wurde sie regelmäßig kontrolliert und gesäubert, denn sowohl die beiden Toiletten als auch der vorgelagerte Waschraum waren immer angenehm sauber. Ausnahme: der Bereich direkt unterhalb des Seifenspenders sah recht eklig aus, da die Wand verschmiert und verkratzt war.
Seminarverpflegung während der Pausen.
Vormittags wurde immer Joghurt angeboten (sehr schöne Idee !), dazu Müsli und diverses Obst (Äpfel, Bananen, Kiwi – wohl leider manchmal ohne Messer, um die Kiwi essen zu können). Je nach Tageszeit gab es auch herzhafte Snacks (vormittags z.B. Quiche) und Kuchen. Eine moderne Kaffeemaschine wurde eingeschaltet, mit der man tassenweise Kaffee, Cappuccino, Mocca o.ä. selbst zubereiten konnte. Sie war allerdings nur restriktive eingeschaltet, d.h. lediglich in der jeweils ersten Pause (vormittags / nachmittags) und immer mit exaktem Timing (d.h. nach der Pause wurde sie direkt ausgeschaltet). In der jeweils zweiten Pause stand eine Thermoskanne (!) mit Kaffee zur Verfügung. Es wäre schön, wenn im Pausenbereich Rauchverbot herrschte – auch wegen der Möglichkeit, dort einen Pausensnack einzunehmen.
Restaurantbereich / Mahlzeiten.
Das Personal kümmerte sich täglich auffallend freundlich, hilfsbereit und sehr zuvorkommend um die Hotelgäste.
Die Klimaanlage war jeweils immer recht kühl eingeschaltet. Das Hauptrestaurant hatte eine schöne, moderne Einrichtung mit einer riesigen Glasfront, durch die man in den angrenzenden Park sehen konnte. Schien allerdings morgens die Sonne auf die großen Fenster, konnte man sehen, dass diese nicht wirklich sauber geputzt waren. Dies fiel bei strahlendem Sonnenschein sehr auf.
Der Buffetbereich war schön aufgeteilt, sehr umfangreich und gut platziert, so dass auch bei vielen Gästen nicht unbedingt Gedrängel herrschte.
Das Frühstück wurde in Buffetform angeboten, sehr umfangreich, auch mit warmen Speisen, die vom Koch direkt *vor Ort* zubereitet wurden. Sehr große Brotauswahl, Marmeladen, drei verschiedene Honigsorten, Käse / Wurst, frisches und aufgeschnittenes Obst. Viele verschiedene Teesorten.
Das Mittagessen nahm man ebenfalls in Buffetform ein. Auch zu dieser Tageszeit herrschte ein vielfältiges Speisenangebot: große Salatbar mit zusätzlichen Antipasti, Fisch, Fleisch, Geflügel, Gemüse, verschiedene Desserts (my favourite: Rote Grütze mit genialer Vanillesoße).
Das Abendessen konnte leider nicht mit Frühstück und Lunch mithalten. Schade. Es schien, als gäbe es zwei unterschiedliche Köche zu den verschiedenen Tageszeiten. Tagsüber aßen Tagungs- und evtl. Tagesgäste im Restaurant. Dadurch war natürlich die Anzahl der Gäste recht hoch. Abends war dann auch lediglich der vordere Bereich (direkt zwischen Bar und Hauptrestaurant) für die Gäste reserviert. Das Buffet war geschlossen.
Am ersten Abend gab es als Vorspeise eine wirklich gute Spargelcremesuppe. Die Hauptspeise, Truthahn mit Tomatensoße auf Reis, war simpel zubereitet: Der Reis war leider lauwarm, aber angenehm körnig. Die Soße, die durch den Reis sickerte, hatte dann unten im Teller leider nur noch eine recht wässrige Konsistenz. Ansonsten war der Geschmack sehr gut, die Speise recht nett angerichtet.
Eine sehr angenehme Erfahrung: Die das Essen servierende Dame ging sofort auf spezielle Wünsche eines Gastes ein, der an einer Getreideallergie litt. Statt der Spargelcremesuppe wurde umgehend eine entsprechende Brühe gereicht. Auch im weiteren Seminarverlauf berücksichtigte man Sonderwünsche und Bemerkungen zumeist positiv!
Das Timing für das Servieren der Speisen war nicht ganz so glücklich. Obschon für das Abendessen konkrete Wunschuhrzeiten mitgeteilt wurden, dauerte es doch meistens recht lange, bis die Speisen letztendlich auf dem Tisch standen. Mittags erhielten die Seminarteilnehmer eine Liste mit meist vier Hauptspeisenvorschlägen, die für den Abend zur Wahl standen. Schade, dass es bei 14 Personen nicht möglich war, abends individuell zu wählen (wie in einer ganz normalen A la Carte-Situation, eben auf vier Menüs begrenzt).
An einem Abend hatte ich Tagliatelle gewählt, die einfach ausgezeichnet zubereitet waren: sehr guter Geschmack, sehr cremige Soße, perfekte Pasta. Allerdings stellte man mir erst auf Nachfrage einen entsprechenden Löffel zur Verfügung.
Schade, dass auch in der Lobby des Hotels kein Rauchverbot herrscht, da der Rauch gerade abends beim Essen sehr stört, insbesondere wenn man im Vorraum des Restaurants isst (was bei uns leider jeden Abend der Fall war).
Fazit:
Beim Dorint Hotel Augsburg handelt es sich um ein modernes und schönes Tagungshotel, das sehr günstig gelegen ist, um Exkursionen in die bemerkenswerte Augsburger Innenstadt zu unternehmen. Es hat auch die perfekte Lage für die Anreise mit dem Zug. Entscheidet man sich zu einem Augsburgbesuch mit Übernachtung in diesem Hause, benötigt man eigentlich keinen Wagen. Die sog. Tram fährt nur Schritte vom Hotel entfernt in die Innenstadt, diese ist übrigens zu Fuß in ca. 10 Minuten zu erreichen. In ca. 20 Minuten ist man zu Fuß bei der Augsburger Puppenkiste.
Sobald man an der Rezeption die Check-in-Formalitäten erledigt hat, kann man sich bereits *wie zu Hause* fühlen. Verführerisch ist es, ein Zimmer in den oberen Stockwerken zu beziehen, denn hier kann man den Komfort der modernen und schönen Einrichtung UND den grandiosen Blick auf Augsburg und Umgebung genießen.
Das ausnahmslos freundliche und hilfsbereite Personal tut ein Übriges, um dem Gast ein heimeliges Gefühl zu vermitteln.
Zwar habe ich einige Kritikpunkte angeführt, empfehle jedoch dieses Hotel guten Gewissens weiter, da es mir die Möglichkeit gegeben hat, die sprichwörtliche Dorint-Hospitality zu genießen.
Link: http://www.dorint-hotels.com/augsburg