Travemünde: Maritim Strandhotel

Kategorie: Europe

Stand: September 2007

Das Maritim Strandhotel, ein Haus mit eigenwilligem Charakter und 35 Stockwerken,
liegt direkt am Strand.

Die Internetseite ist übersichtlich und logisch aufgebaut, die Wegbeschreibung führt
direkt zum Ziel.

Check-in / Check-out
Der Check-in verlief problemlos. Der Mitarbeiter handelte perfekt, freundlich,
zuvorkommend und absolut professionell.

Während meines Aufenthaltes wurden Fragen an der Rezeption freundlich und
zuvorkommend beantwortet, Hilfestellungen leistete man ohne Verzögerung und
Wünsche wurden prompt erfüllt.

Eine Terminabstimmung für die Besichtigung der anderen Häuser (Timmendorfer
Strand) konnte allerdings leider nicht termingerecht abgewickelt werden, auch das
Prospektmaterial, das ich nach meiner Abreise über diese Häuser zugeschickt
bekommen sollte, ist nicht eingetroffen.

Der Check-out verlief kompliziert, da die Rechnung neu erstellt werden musste.
Letztendlich reiste ich sogar ohne korrekte Rechnung ab, deren korrigierte Version
mir aber in den nächsten Tagen per Post zuging.

Ein anderer Gast stand beim Check-out neben mir. Ihn fragte man, ob er Hilfe bei
seinem Gepäck benötige. Mich leider nicht.

Zimmer
Ich erhielt das Zimmer 1309, ein sehr geräumiges Doppelzimmer mit Blick auf die
Promenade und die Ostsee. Man könnte dieses Zimmer als eine „Grand Dame“
bezeichnen, die in Würde gealtert ist. Das Mobiliar ist recht in die Jahre gekommen,
aber in Ordnung, etwas abgewohnt, aber immer noch funktionell. Der Balkon war
groß und mit Stühlen ausgestattet, die zum Ausruhen und Genießen des Ausblickes
einluden. Im Kleiderschrank fand ich schöne Polster für diese Stühle.

Der sehr geräumige Kleiderschrank, in dem ausreichend Bügel zur Verfügung
standen, war außen allerdings sehr verkratzt. Auch fand ich dort keine Wolldecke, bin
mir aber sicher, dass ich sie auf Nachfragen erhalten hätte.

Der Teppich wies einige Flecken auf. Der bequeme Schreibtischstuhl war derart mit
Flecken überdeckt, dass ich ein Badetuch aufgelegt habe, um mich überhaupt dort
wohlfühlen zu können.

An einigen Stellen war auch die Tapete fleckig und löste sich teilweise.

An den Stellen, an denen z.B. die Ablage regelmäßig entstaubt wird, sah man einen
recht dunklen und zweifelhaften Rand an der Wand.

Das Bad schien erst kürzlich renoviert worden zu sein, da es in modern, gediegenem
Marmordesign erstrahlte. Es war sehr geräumig und sauber (außer an einer recht
schwer zugänglichen Stelle an der Decke über der Badewanne). Ein Körbchen stand
auf der Ablage und bot Artikel wie Zahnbürste und –creme, Zahnseide, Nagelfeile,
Duschhaube und Seife, Duschgel, Shampoo. Zusätzlich standen dort noch
Fläschchen mit Duschgel, Shampoo und Lotion aus der Chopard-Serie. Weiterhin
fand ich noch Kamm und Rasierset.

Im Großen und Ganzen gefiel mir aber das Zimmer. Es war gemütlich und groß
genug, um auch hier Zeit zu verbringen. Das Bett war sehr bequem, das Bettzeug
schön und gemütlich. Durch die Lage im 13. Stock störte kein Fahrzeuglärm die
Ruhe. Auch war das Zimmer recht gut schallisoliert. Der einzige Nachteil ist der, dass
evtl. Rauch vom Nachbarbalkon – je nach Windrichtung – in das eigene Zimmer weht
und dort über Nacht verbleibt.

Eine Klimaanlage besaß das Zimmer nicht, jedoch konnte ich während der gesamten
Zeit meines Aufenthaltes die große Balkontüre offen lassen. Dadurch herrschte
immer ein sehr angenehmes Raumklima.

Eine schöne Geste war die am richtigen Datum aufgeschlagene Fernsehzeitung
neben dem TV-Gerät.

Auf die tägliche Reinigung des Zimmers verzichtete ich und hängte ein „Do not
disturb“-Schild an meine Türe. Wenn ich in mein Zimmer zurückkehrte, hing ein
weiteres Schild dort, das mich auf die Möglichkeit hinwies, bis zum Abend noch den
Service aus dem Bereich „Housekeeping“ in Anspruch nehmen zu können.

Mahlzeiten
Die Mahlzeiten wurden im Ostsee-Restaurant eingenommen. Hier hatte man einen
schönen Blick auf die See und die Hafeneinfahrt (leider waren die Fenster
teilweise nicht sehr gut geputzt, so dass man auch durch den Blick auf am Fenster
klebenden Vogelkot etwas irritiert wurde). Der Raum ist sehr groß, wird aber durch
eine interessante Tischplatzierung und Raumteiler optisch etwas verkleinert,
zumindest im vorderen Bereich.

Als ich am ersten Morgen das Restaurant betrat, war ich erstaunt darüber, dass ich
nicht begrüßt und zu einem freien Tisch geführt wurde. Dies ist leider in Deutschland
noch nicht so populär wie in anderen Ländern. Daher musste ich an belegten Tischen
vorbeigehen und mir einen freien Platz suchen, was ich als sehr unangenehm und auch recht
peinlich empfand.

Als ich mich an einen freien Tisch gesetzt hatte, merkte ich, dass dieser ungenügend
eingedeckt war. Es fehlten Serviette, Zucker und Milchkännchen. Doch nun wollte ich
mich nicht noch einmal umsetzen. Mir wurde die Kaffeekanne ohne weiteren
Kommentar auf den Tisch gestellt, eine Serviette habe ich mir dann vom Nebentisch
genommen, ebenso den Zucker, da ich nicht länger warten wollte. Auch gab es keine
Möglichkeit, mit jemandem vom Personal Blickkontakt aufzunehmen.

Die Auswahl des Frühstücksbuffets war einfach grandios und es würde den Rahmen
sprengen, das gesamte Angebot hier aufzuführen. Es war einfach perfekt.

Leider war der Service nicht immer zufriedenstellend, besonders morgens nicht.
Einerseits wurden die Stammgäste lautstark und ausführlich begrüßt und umsorgt,
andererseits Gäste, die evtl. das erste Mal im Hotel logierten, dagegen nicht wirklich
gut bedient. Ich habe sehr oft beobachten müssen, wie Geschirr nicht abgetragen
wurde und sogar die Gäste selbst darauf aufmerksam machen mussten, damit die
benutzten Teller doch bitte endlich vom Tisch genommen würden. Zumeist war es
jedoch so, dass die Tische erst dann abgeräumt wurden, wenn die Gäste das
Frühstück beendeten. Kaffee gab es meist nur auf Nachfrage.

Schön war es, dass zum Frühstück Sekt gereicht wurde. Schöner wäre ein
wohltemperierter Sekt gewesen.

Als ich an einem Morgen um Kaffee bat, wurde mir eine Kanne auf den Tisch gestellt
mit der Bemerkung: Der Kaffee ist noch relativ frisch. Diese Bemerkung hat mich so
perplex zurückgelassen, dass ich nicht in der Lage war, entsprechend darauf zu
reagieren.

Mittags und abends war der Service schon wesentlich besser. Die Auswahl der
Speisen war jeweils genauso gut wie morgens.

Leider kontrollierte man nicht das Geschirr, bevor es den Gästen für die Mahlzeiten
zur Verfügung gestellt wurde. Ich habe Teller gesehen, die nicht gut gespült waren,
Milchkännchen, in denen noch ein alter Milchrand verblieben war. Das macht keinen
sonderlich guten Eindruck.

Das Restaurant „Über den Wolken“ im 35. Stock bietet einen unvergleichlichen
Ausblick auf die Lübecker Bucht und den Hafenbereich von Travemünde. Die
Möblierung ist in gediegenem Stil gehalten und bietet ein schönes Ambiente. Das
Abendessen war von guter Qualität. Leider ist hier in diesem Bereich das Rauchen
uneingeschränkt erlaubt. Qualm von Zigaretten- und Pfeifenrauchern störte den
Genuss des Essens.

Der Toilettenbereich war zwar noch im alten Stil belassen, jedoch sauber.

Die Barbereiche habe ich nicht genutzt, da hier auch geraucht wurde.

Seminardetails
Der helle Seminarraum Braunlage bot genügend Platz für die Arbeit der
Seminarteilnehmer und der Dozenten. Die leider auch schlecht geputzten Fenster
konnten komplett geöffnet werden. Getränke wie Mineralwasser und Säfte standen
auf den Tischen zur Verfügung. Dazu reichte man geschmackvolle Gläser.

Die Pausenverpflegung bestand grundsätzlich aus Kaffee und diversen Teesorten.
Zusätzlich wurde eine große Auswahl an schön dekoriertem frischen Obst (Melone,
Ananas, Kiwi etc.) gereicht. Nachmittags gab es noch Gebäck oder Kuchen.

Leider wurde der Bereich, in dem man sich zur Gruppenarbeit bzw. zu den Pausen
traf, auch von den Rauchern zur Raucherpause genutzt. Dies war sehr unangenehm.

Das Personal war sehr freundlich und sehr aufmerksam.

Die Gästetoilette im Seminarbereich war immer perfekt sauber.

Schwimmbad
Das Hotel bietet dem Gast die Möglichkeit, im schönen Schwimmbad, das im
ebenerdigen Bereich des Hauses liegt, zu entspannen. Die Einfahrt zur Tiefgarage
liegt direkt nebenan und durch die großen Fenster kann man sehen, wer in die
Garage fährt. Den Zugang zum Badebereich erhält man über die Zimmerkarte. Das
Schwimmbad selbst machte einen guten und sauberen Eindruck. Es macht Spaß,
dort einige Bahnen zu schwimmen. Die anderen Bereiche, die zu diesem Komplex
gehören, habe ich mir nicht angeschaut. Ich habe mich anschließend in meinem
Zimmer geduscht und umgezogen.

Freizeitgestaltung
Durch seine traumhafte Lage direkt an der Ostsee, bietet das Hotel viele
Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Man kann auf der Promenade entlang gehen,
man kann den Viermaster „Passat“ besichtigen oder in einem der vielen Cafés die
ein- und ausfahrenden Schiffe beobachten. Auch legen kleiner Schiffe in
Travemünde an, mit denen man Touren z.B. nach Lübeck unternehmen kann.

Tiefgarage
Die dem Hotel angeschlossene Tiefgarage ist zur öffentlichen Nutzung freigegeben
und kostenpflichtig. Hotelgästen steht sie zum Tagespreis von 10 Euro zur
Verfügung. Sie ist allerdings etwas düster, auch wenn Kameras fast an jeder Ecke
installiert sind. Frauenparkplätze sind auch im hinteren Bereich angesiedelt. Fast alle
Behindertenparkplätze (insgesamt eine sehr hohe Anzahl !) dagegen ausschließlich
im vorderen Eingangsbereich.

Aufzugsanlagen
Von der Tiefgarage aus gelangt man über einen kleinen Aufzug in die Lobby des
Hotels. Dieser Aufzug ist recht alt, eng, klein und wackelig, versieht aber seinen
Dienst. Die Aufzuganlage, die von der Lobby aus bis in den 13. Stock fährt, ist in
2007 modernisiert worden und besteht aus drei Aufzügen, die schnell und effizient
die Stockwerke bedienen. Der Aufzug, der im Bereich der Residenzen in den 35.
Stock und damit zum Restaurant fährt, ist auch recht alt, fährt aber recht schnell und
zügig.

Fazit: Bei diesem Hotel handelt es sich um einen sehr großen Komplex, der, außer dem
Hotelbetrieb, noch über 20 Stockwerke verfügt, in denen Residenzen untergebracht
sind. Vermutlich wird es den Herrschaften, die hier wohnen, ermöglicht, im Hotel ihre
Mahlzeiten einzunehmen.

Beim Verfassen des Fazits habe ich gemischte Gefühle.

Einerseits fand ich es sehr schade, dass ich feststellen musste, wie unterschiedlich
teilweise die Gäste in diesem Haus behandelt werden. Vornehmlich älteres Personal
bevorzugt offensichtlich die Stammgäste und bewirkt damit, dass potentielle
Stammgäste etwas ob der Richtigkeit ihrer Wahl des Hotels verunsichert werden.
Andererseits fühlte ich mich – insbesondere durch die etwas jüngeren Damen und
Herren – sehr gut behandelt und betreut.

Mich haben sehr die Raucherbereiche gestört, durch die ich hindurchgehen musste,
um meine Ziele zu erreichen: das Foyer, der Bereich, in dem die Seminarpausen
abgehalten wurden, das Restaurant im 35. Stock. Ich hoffe sehr, dass bald eine
Regelung gefunden wird, die sowohl den Rauchern, als auch den Nichtrauchern
zusagt.

Trotz allem war es ein sehr schöner Aufenthalt im Maritim Strandhotel Travemünde !

website: www.maritim.de